Alan N. Shapiro, Hypermodernism, Hyperreality, Posthumanism

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Über die Medientheorie, von Daniel Rauch

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In meinem Studium des Industrialdesign habe ich mich mit Begriffen der Moderne und Postmoderne bisher nur im Zusammenhang mit Architektur- und Designgeschichte beschäftigt. Die philosophische Auseinandersetzung mit der Entwicklung von Moderne, Postmoderne sind somit für mich Neuland. Die Hypermoderne, also die Zeit, in der wir nun leben, war mir auch noch nicht geläufig.

Für mich als Industriedesigner, der sich mehr mit der Praxis und Fachliteratur über Design und dessen Geschichte beschäftigt hat, fällt es mir zu Beginn des Seminars auch nicht so einfach mich mit solchen Theorien und Büchern auseinander zusetzten und sie auf Anhieb und in ihrer Tiefe zu verstehen. Interessanterweise scheint dies, wie Sie (Alan N.Shapiro) in Ihrer 2. Vorlesung am 5.November beschrieben haben auch ein Probleme meiner Generation zu sein, die mit den Medien und Geräten der Hypermoderne aufgewachsen sind, da meine Generation im Studium generell weniger in Büchern liest und mehr Wissen über digitale Medien und Kanäle aufnimmt.

Ich interessiere mich sehr für die Zukunft und für Science-Fiction. Dieser Kurs ist der erste Kurs, der mir den Eindruck vermittelt, dass sich die bewusste Auseinandersetzung mit der Zukunft, mit neuen Medien eine große Relevanz hat. Und zwar über die reine Gestaltung im Sinne von Styling und Technologie hinaus. Hinter Science-Fiction steht also vielmehr, als verrückte Autoren, Filmemacher und Designer, die ein Bild der Zukunft und Fantasien kreieren.

Was macht einen guten Science-Fiction Film aus? Diese Frage konnte ich mir bisher beantworten, in dem ich zum Einen den Film aus gestalterischer Sicht auf das Set- und Produktdesign, auf die Technologien und deren Umsetzung beurteilte und zum Anderen nach der Story und der schauspielerischen Leistung oder Besetzung der Rollen.

Als Industriedesigner kennt man die Klassiker wie Blade Runner, die Matrix Trilogie, Minority Report oder Total Recall. Ich empfand diese Filme unabhängig von dem Kurs als gutgemachte und inspirierende Science Fiction Filme. Ich wusste, dass Conceptdesigner wie Syd Mead, Harald Belker oder Daniel Simon an solchen Filmen mitwirken. Das ein Author namens Phil K. Dick die Vorlagen zu den oben genannten Filmen durch seine Romane und Geschichten geschrieben hat, wusste ich nicht.

In seinen Geschichten findet sich oft die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit wieder. Was ist Real und was nicht. Als Beispiel hierzu haben wir die beiden Szenen aus „Total Recall“ gesehen, in der der Hauptdarsteller seinen selbstgewählten Urlaub aus der Sicht seines Wunschcharakters (Avatar) erleben kann. Als das Experiment fehlschlägt, kann man nicht mehr zwischen Realitität und Virtualität unterscheiden.

Es wurden zuerst die Begriffe Moderne, Postmoderne und Hypermoderne geklärt. Es gibt verschiedene Aussagen, ab wann die Moderne eingesetzt hat. Vom Einsetzen der Industrialisierung im 19.Jahrhundert und der Verabschiedung feudalherrschaft zu einer bürgerlichen Gesellschaft bis zur Moderne in der Architektur zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Die Postmoderne setzte dann in den späten 1970er Jahren ein, von der Hypermoderne wurde erstmals in den 1990er Jahren gesprochen. Die unterschiedlichen Begriffe der Moderne erheben allerdings keinen Anspruch darauf, dass beispielsweise die Postmoderne die Moderne abgelöst hat, sondern, dass Theoretiker, Philosophen und Wissenschaftler zu der Annahme gekommen sind, dass die „alten“ Theorien in Frage zu stellen sind und eine deutlich erkennbare und beschreibbare Veränderung stattgefunden hat, die es nötig gemacht hat neuzudenken. Wir leben in der Moderne, in der Postmoderne und der Hypermoderne zugleich, alle Begriffe haben ihre Berechtigung, es gibt zudem unterschiedliche Ansichten. Auch heute ist der Begriff der Hypermoderne noch nicht weitverbreitet.

Doch findet durch neue Medien, neue Technologien und dem daraus resultierendem Wandel in unserer Gesellschaft etwas statt, was einen neuen Begriff erforderlich macht und auch die Auseinandersetzung mit den Medien, dem Internet, den Technologien, sozialen Netzwerken und Produkten wie Smartphones, Tablets etc.

Sherry Turkle, Professorin am Massachussets Institute of Technology hat nach eigenen Angaben mit dem Aufkommen des Internets und dessen Möglichkeiten mitte der 1990er Jahre die Folgen auf die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Internet aufgewachsen sind völlig unterschätzt.

In ihrem Buch „Alone Together“ hat Turkle eine große Zahl von Interviews und Studien mit Jugendlichen und deren Umgang mit Smartphones, Sozialen Netzwerken und deren Einfluss auf ihr Verhalten untersucht. Zudem sagt sie, dass Roboter, das Internet und die Abhängigkeit von Sozialen Netzwerken und die intensive Nutzung dieser Technologien einen gewaltigen Einfluss auf unser Verhalten hat. Und dieses Verhalten scheint kein Gutes zu sein.

Für mich persönlich war der erste Themenblock auf eine Art und Weise interessant, dass er den Blick öffnet für Phänomene unserer Zeit,Generation und Gesellschaft. Und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen. Darüber hinaus schärft es den Blick und das Verständnis und regt zum Nachdenken über unser Verhalten an.

Die Ideen, Medien, Technologien, sei es das Fernsehen, Science-Fiction Romane und Filme, Computerspiele oder soziale Netzwerke bis zu dem Smartphone haben die letzten Jahre unsere westlichen Gesellschaften sehr stark geprägt und verändert.

Gestalter und Denker waren es jeher, die Bilder und Theorien zur Zukunft erdacht haben und zunächst in unterschiedlichen Medien realisiert haben. Teile dieser Visionen sind bereits Realität geworden. Andere noch nicht. Einige Technologien können das Leben einfacher und besser machen, andere sind erschreckend und nicht unbedingt förderlich.

Der Science-Fiction Film „Her“ zeigt sogar auf, wie erschreckend real der Sprachassistent „Siri“ von Apple als digitaler Lebenspartner weiterentwickelt werden könnte. Virtualität und Realität verschmelzen scheinbar in einer Hybridform.
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Nun sehe ich mich damit konfrontiert die Zukunft zu gestalten. Ich sehe es als Aufgabe und als Chance. Ohne das Wissen, was in der Vergangenheit (auf den Kurs bezogen, Moderne, Postmoderne) passiert ist und was in der Gegenwart passiert wäre das nur schlecht möglich. Wir haben die Möglichkeit die Zukunft zu gestalten und zwar in einer verantwortungsvollen und sinnvollen Weise.

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